Die Physiker

(Friedrich Dürrenmatt)

Aus dem Programmheft:

Manchmal fehlt nur ein kleines Stück zum Wahnsinn. Oder fehlt dieses kleine Stück nicht doch eher zum Normalsein? Aber was ist schon normal, sind wir nicht alle ein wenig verrückt?

Die drei abstrusen Personen, die in der etwas verlotterten Villa des bekannten Sanatoriums "Les Cerisiers" hausen, sind jedenfalls verrückt. Der eine, ein gewisser Ernst Heinrich Ernesti, hält sich für den berühmten Physiker und Begründer der Relativitätstheorie Albert Einstein. Der zweite Herr, mit Namen Herbert Georg Beutler, leidet an nicht weniger imposanten Persönlichkeitsverwirrungen. Er behauptet der große Physiker Sir Isaac Newton persönlich zu sein. Nur der dritte Insasse ist ein echter Physiker. Sein Name ist Johann Wilhelm Möbius. Er ist der Entdecker der Weltformel. Sein Problem ist allerdings, dass ihm der König Salomo still und heimlich des Nachts erscheint. So fristen sie bei Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd und ihren kernigen Krankenschwestern ihr eintöniges Dasein. Bis es nach Meinung der ermittelnden Frau Inspektor zum Unvermeidlichen kommt: Zwei Krankenschwestern fallen dem Wahnsinn Newtons und Einsteins zum Opfer. Wann wird Möbius zur Tat schreitet?

Aber war es wirklich der Wahnsinn, der Newton und Einstein dazu brachte, den Strick um die Hälse der Krankenschwestern zu legen? Oder steckt doch mehr dahinter? Wer sind eigentlich Ernesti und Beutler in Wirklichkeit? Und welche Rolle spielt das verschrobene Fräulein Doktor bei der ganzen Angelegenheit? Wer könnte darauf eine Antwort geben? Vielleicht die Frau Inspektor, die versucht ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen? Ist etwa Möbius der Schlüssel zu allem?